Lange Antwort: Beim Spätzlebrett schaben Sie von oben nach unten. Und beim Spätzlehobel von vorne nach hinten und wieder zurück. Und weil ja alles immer ganz schnell gehen muss und nicht jeder ein Profi ist, sieht der Herd hinterher entsprechend aus.
Da können Sie noch so vorsichtig sein: je schneller Sie hobeln, desto leichter läuft der Teig auch hinten oder vorne heraus. Insbesondere, wenn der Topf eigentlich eine Nummer zu klein geraten ist.
Wobei die großen breiten Töpfe, die eigentlich für den Spätzlehobel am besten wären, in kleinen 3-Mann-Haushalten kaum noch zu finden sind. Außerdem nehmen sie im Schrank und in der Spülmaschine viel zu viel Platz weg.
Zudem schlägt Ihnen beim Spätzleschieber bzw. Schlitten wenige cm über dem kochenden Wasser heißer Wasserdampf mit voller Wucht entgegen. Der Hobel deckt ja höchstens ein Drittel der Topfoberfläche ab. Rechts und links davon strömt Ihnen die Hitze entgegen. Mit der einen Hand halten Sie den Spätzlehobel, während Sie mit der anderen hobeln. Gleichzeitig versuchen empfindliche Naturen den heißen Dampf wegzupusten. Gelingt das nicht, wird’s schnell ziemlich heiß am Handgelenk. So wird Spätzlehobeln schnell verdrießlich.
Statt öfter mal frischgemachte Spätzle auf den Tisch zu bringen, greifen daher leider viele Leute fast nur noch zu langweiligen Nudeln aus der Tüte. Auch wenn da oft "Hausgemachte Spätzle" auf der Packung steht, mit selbst gemachten Spätzle hat das nicht viel zu tun. Knödel wären auch noch eine Alternative, wenn Sie wissen wie man hausgemachte Knödel kocht – aber das ist jetzt eine ganz andere Geschichte und dauert mindestens 5x so lang, wie das Spätzlemachen mit unserem Spätzlebrett!
Das Prinzip ist einfach und doch ein wenig kompliziert. Auf dem Hobel ist ein Behälter (auch manchmal Schlitten oder Trichter genannt), der in den seitlichen Führungsschienen hin und her bewegt wird. Dort hinein kommt der Spätzleteig.
Durch die Bewegung wird nun der Teig durch die Löcher gedrückt und fällt ins kochende Wasser.
Damit macht Spätzle kochen Spaß
So einfach ist die Antwort nicht, denn wenn der Schwabe von seinem “Spätzle” spricht, kann es entweder seine geliebte Frau, sein Kind oder Enkelkind sein - das ist dann die Verniedlichung von “Spatz”. Wenn er allerdings von seinen Spätzle spricht, dann sind es gewiss die leckeren, gelben Nudeln, die duftend in seinem Teller darauf warten, von ihm genüsslich verspeist zu werden. Lange müssen die Spätzle auch nicht warten, denn kein Schwabe kann dieser gelben Versuchung widerstehen.
Die kurze Antwort wäre: Teig, der in kleinen Stücken ins kochende Wasser geschabt, mit der Spätzlepresse gepresst oder mit dem Knöpflehobel gehobelt und sofort wieder herausgenommen wird, wird zu Spätzle.
Und nun fängt es schon an, kompliziert zu werden. "Des send doch koine Spätzla" (Das sind doch keine Spätzle) würde so mancher Schwabe monieren, wenn sie nicht gleichmäßig ganz lang und ganz dünn sind, fast vergleichbar zu Spaghetti. Für die anderen sind es nur dann Spätzle, wenn sie ungleichmäßig dick vom Brett geschabt wurden. Der bayerische Schwabe will aber seine Spatza (Spätzle) rund und kurz, so wie sie aus dem Spätzlehobel oder wie der Allgäuer sagt, Spatzenhobel, kommen. Manche sagen einfach nur Spätzler dazu. Er will die langen dünnen Würstle nicht. Das sind dann aber keine Spätzle, das sind doch Knöpfle!
Stimmt dann auch wieder nicht ganz, denn der Badener sagt zu seinen Spätzle auch wiederum Knöpfli. Diese müssen aber trotzdem entweder lang und dünn aus der Presse kommen oder von Hand geschabt sein, können aber auch mit dem Spätzlehobel gemacht werden. Dieser muss dann allerdings unten an de Öffnung kleine Noppen haben, damit sie wiederum länglich werden.
Alles klar? Keine Angst, es wird sogar noch komplizierter, wenn Sie in die Schweiz gehen, da heißen sie nämlich nicht Knöpfle oder Spätzle, sondern Chnöpfli, da sind sie dann schon eher wieder rund. Oder in Österreich, da werden aus den Knöpfle in Vorarlberg, wo sie ganz klein und rund mit den Spätzlehobel gemacht werden, in Graz und Wien dann zu Nockerln; diese müssen dann wiederum schon eine bestimmte charakteristische Größe haben. Teilweise werden sie dort noch mit einem kleinen Löffel der Reihe nach ins kochende Wasser geworfen.
Sie merken: ganz einfach ist das mit den Spätzle nicht. Das war nun aber erst die Form, beim Teig wird die Verwirrung gleich noch größer.
Aber keine Angst: Erstens können Sie mit unserem Spätzlewunder fast jede Spätzle- oder Knöpfleform herstellen. Zweitens, egal welche Form Ihre Spätzle haben, sie werden Ihnen immer schmecken.
Kurz noch, was Spätzle nicht sind: Spätzle sind auf keinen Fall irgendwelche getrockneten Teigstücke, die in Spätzleform gepresst in mehr oder weniger bunten Plastiktüten zum Verkauf angeboten werden. Ebenfalls wenig mit frisch geschabten Spätzle gemeinsam haben diverse Tiefkühlprodukte.