Historische Spätzlewerkzeuge

Spätzlewerkzeuge und die Geschichte der Spätzle

Spätzle, historisch gesehen

Bild: Knöpfle Mühle von 1920

Die Historiker sagen, Spätzle wurden im Jahre 1725 erstmals urkundlich gesichert erwähnt. Was jedoch überhaupt nichts heißt, weil Spätzle, historisch gesehen schon viel, viel länger zum festen Fundament der schwäbischen Küche zählen. Dies belegen Gemälde aus dem Mittelalter, auf denen Schwaben mit einem Spätzlebrett zu sehen sind.
Überhaupt waren die damaligen Zeit hart und schwer für die Bevölkerung. Die Schwaben gehörten lange Zeit zum Armenhaus Europas und schickten bekannter Weise sogar ihre Kinder im Sommer zum Arbeiten über die Alpen nach Italien.
Baden-Württembergische Geschichtsbücher berichten von schwäbischen Rittern, die dereinst Kaiser Barbarossa ins Heilige Land samt Schwert und Spätzlebrett folgten. Schon damals war’s wohl unmöglich, ohne die wichtigsten Kochutensilien dabei zu haben, in die Fremde zu ziehen. Und auch beim Russlandfeldzug 1821 wollten die württembergischen Regimenter nicht auf ihre geliebten Spätzle verzichten. Ergo nahmen sie alles mit, was dafür vonnöten war.

Spätzle, sprachlich gesehen

Die einen Geschichtsschreiber berichten, das Wort Spätzle käme davon, dass bei der Zubereitung die Köchin den Teig wie einen Spatz in der Hand hält, bevor sie mit der anderen Hand und einen kleinen Löffel kleine Teigstückchen (also kleine Spatzen = Spätzle) absticht und ins kochende Wasser gibt. Andere Historiker vertreten eine weitere die Theorie. Demnach läge der Wortursprung im italienischen Wort „spezzato“, was „gestückelt“ bedeutet.

Hobel-Model, ja so hies der wirklich, von 1920

Ganz so schlimm sind die heutigen Geräte nicht mehr, aber eine Passiermühle mit Spätzle-Einsatz kommt dieser Höllenmaschine schon sehr nah. Aber ich muss zugeben das Prinzip den Spätzleteig durch ein Lochsieb in das heiße Wasser zu drücken ist nicht das Schlechteste. Wenn ich solche Geräte sehe verstehe ich aber schon warum sich eher die Spagetti und nicht die Spätzle auf der ganzen Welt verbreitet haben.
Das Schlimmste beim Spätzlekochen war damals so wie auch heute die Reinigung der Spätzlewerkzeuge. Oft sehen die Spätzlepressen und Hobel auch heute noch nach kurzer Zeit wirklich nicht mehr schön und hygienisch aus.

Zum Glück gibt es jetzt das Spätzlewunder und Spätzle kochen ist einfach.

Diesem Gerät nachempfunden ist wohl heute die Passiermühle mit einem Spätzle-Einsatz.

Damit können Sie auch Spätzle machen, bekannt ist die Passiermühle mit dem Einsatz zum Spätzle machen als flotte Lotte. Ich habe von ein paar Frauen gehört die sie benutzen, kann mir aber nicht so recht vorstellen ob das besonders einfach und ergiebig ist und über die Reinigung möchte ich gar nicht nachdenken. Aber wenn Sie die Flotte Lotte schon zuhause habe probieren Sie es ruhig mal aus.
Aber besser Sie sehen sich solche Geräte im Museum an und benützen das Spätzlewunder. *** Denn Spätzle selber schaben soll EINFACH sein ***

Knöpflehobel um 1930

Fast genauso wie dieser Knöpflehobel von 1930 sehen die neuen modernen Knöpflehobel von heute aus, klar manche werden jetzt natürlich aus Plastik gebaut oder ganz teuer und exklusiv aus Edelstahl, aber das Prinzip ist immer noch das selbe. Verständlich, dass so mancher Hobbykoch nach erstmaliger Benutzung aufgegeben hat und das Spätzle Machen in Zukunft wieder den Schwaben überlassen hat.

Ja und dann gibt es noch die Spätzle-Hex

Man muss sich die so ungefähr vorstellen wie eine Rohkostreibe. Der Behälter wird an den Topf angeschraubt und der Teig wird da hinein eingefüllt. Mit einer Kurbel wird die Reibevorrichtung angetrieben. Früher wurde das Gerät auf Messen vorgeführt, wer weiß vielleicht ist es auch praktisch wenn Sie wirklich viele Spätzle kochen müssen zum Beispiel in der Gastronomie und der Teigbehälter recht groß ist. Ob sich das Anschrauben an einen Topf, die anschließende Reinigung für ein Mittagessen für 4 bis 5 Personen rentiert müssen Sie selbst entscheiden.

Spätzlepresse mit Schraubspindel um 1940 / 1950

Solche Foltergeräte gibt es wahrscheinlich eher noch selten in der Küche aber die neuen modernen Spätzlepressen funktionieren immer noch nach demselben Prinzip, der Spätzleteig wird mit roher Gewalt durch die Löcher gepresst. Der Teig muss sehr fest sein sonst kommt er überall raus, aber weil er fest ist brauchen Sie schon sehr viel Kraft um ihn durchzupressen.

Noch eine tolle Methode,

das Handschaben. Jetzt bin ich ehrlich, das Spätzle Schaben von Hand ist eine alte "schwäbische Tradition" und ich finde es schön dass es noch viele Schwaben gibt die dies beherrschen. Und so soll es auch bleiben. Der Teig wird mit dem Schaber erst ganz fein auf dem Holzbrettchen verteilt und dann in dünnen Streifen ins kochende Wasser geschabt. Es gibt Spezialisten die können das auch sehr schnell. Sollten Sie es noch nie probiert haben, nur zu. Planen Sie auch genügend Zeit ein, die werden Sie brauchen um hinterher die Küche aufzuräumen.

 

Fotos mit freundlicher Genehmigung von www.hamppverlag.de

Spätzle schaben oder Knöpfle hobeln?

Früher schabten geübte Hausfrauen mit einem Messer den Spätzleteig vom nassen Holzbrett ins kochende Wasser. Dann kam der Spätzlehobel und erleichtert bis heute Köchen und Hausfrauen die Arbeit erheblich. Rund um Stuttgart nehmen die Hausfrauen lieber die sperrige Spätzlepresse für die extralangen Sonntagsspätzle in die Hand. Alle drei Kochgeräte haben ihre Vor- und Nachteile, wie hier zu lesen ist:

Muxels Spätzlewunder oder lieber Handschaben
Muxels Spätzlewunder oder lieber der Spätzlehobel
Muxel`s Spätzlewunder oder lieber die Spätzlepresse

Unermüdlichem schwäbischen Erfindergeist ist es zu verdanken, dass sich heute niemand mehr mit Messer, Hobel oder Presse plagen muss. Schließlich können Sie mit unserem genialem Spätzlebrett sowohl kurze Knöpfle, als auch lange Spätzle schaben. Spätzle gibt es in so vielen Variationen, ob Sie lieber "Schwäbische Käsespätzle" oder "Original Allgäuer Käsespätzle" machen bleibt Ihnen überlassen. Genau so können Sie Sich auch für die vegane Version von Käsespätzle entscheiden. Glutenfreie Spätzle sind ebenso kein Problem. Selbstverständlich können Sie Ihren Spätzleteig auch mit Spinat, passierten Tomaten, frischen Kräutern oder scharfen Chilis aufpeppen und so der "Schwäbischen Pasta" zu ihrem wohlverdienten neuen Namen verhelfen. Sind nicht Spätzle die bessere Pasta?

Zum Glück gibt es heute das Spätzlewunder. Farbe aussuchen und schon in wenigen Tagen können Sie schnell und einfach Ihre Spätzle selbst schaben.